Mehlschwalben

Es gibt in Friedrichshafen drei Vogelarten, die im Flug ziemlich ähnlich sind: Die Mehlschwalbe, die Rauchschwalbe und der Mauersegler. Die Oberseite ist bei allen drei mehr oder weniger schwarz und sie fliegen sehr wendig und schnell um die Häuser oder auch in großer Höhe.

Die Mehlschwalbe ist an weißer Kehle und weißem Bauch zu erkennen.
Die Rauchschwalbe hat einen weißen Bauch und eine rötliche Kehle und sehr lange Schwanzfedern.
Der Mauersegler ist keine Schwalbe (er gehört zu den Seglern) und komplett schwarz.

... ein Zuhause zu finden:

Einige Zeitgenossen zerstören Nester an ihrem Haus oder vergraulen die Vögel mit Krähenattrappen oder anderen Mitteln, obwohl das verboten ist. An vielen modernen Fassaden-Putzen kleben die Nester nicht und bröckeln sofort herunter. Oft finden die Schwalben auch keine lehmigen Pfützen oder Tümpel mehr, wo sie ihr Baumaterial sammeln können.

... etwas zu essen zu finden:

In unserer intensiv genutzten Landschaft und in den Gärten gibt es immer weniger Insekten, von denen sich die Schwalben ernähren. 

Aus all diesen Gründen nimmt die Zahl der Schwalben in Deutschland ab.

Die Mehlschwalben sind zwar noch nicht akut vom Aussterben bedroht, aber wir möchten dazu beitragen, dass es bei diesen sympathischen Vögeln gar nicht so weit kommt.  

Fischbacher Mehlschwalben neben der Volksbank müssen umziehen

Da das Haus Zeppelinstr. 300 abgerissen werden soll, müssen etwa 70 Brutpaare, die dort wohnen, zum umziehen bewegt werden. Ein Teil der Nester wurde im Winter entfernt und als Ersatzqaurtiere wurden von den Behörden ein Schwalbenturm hinter dem Friedhof errichtet und neue Nester an der Grundschule angebracht.

Als "Wegweiser" zu den neuen Domizilen zwitscherten dort im Sommer Klangattrappen, um bei vorbeifliegende Schwalben den Eindruck zu erwecken, in den Nestern würden schon Artgenossen wohnen. Da Mehlschwalben gerne in Gemeinschaft wohnen, sollte dies den Umzug attraktiver machen.

In der Nähe des Schwalbenturmes wurde auch eine Lehmkuhle angelegt, wo die Schwalben Baumaterial für ihre Nester holen können.

Leider ist keine einzige Schwalbe im Sommer 2021 umgezogen. Ein Grund war wahrscheinlich, dass insgesamt weniger Mehlschwalben in Fischbach waren als in anderen Jahren. Dadurch reichten die noch vorhandenen Nester in der Zeppelinstr. 300 für alle und niemand musste einen neuen Nistplatz suchen.

Artikel in der Schwäbischen Zeitung vom 6.10.2021

Sukzessive sollen überall in Friedrichshafen die Mehlschwalbennester kartiert werden, damit man verfolgen kann, wie die Häfler Mehlschwalbenpopulation sich entwickelt.

2017 + 2018
Wir wiederholten die Nesterkartierung in Fischbach, um zu sehen, wie sich die Zahl der Mehlschwalben entwickelt.
Hier sind unsere Ergebnisse aus Fischbach.
2018 nahmen wir zusätzlich die Mehlschwalbennester im Stadtteil Hofen und westlich davon bis zum Landratsamt auf. Von hier gibt es keine Vergleichsdaten aus früheren Jahren.
Hier sind unsere Ergebnisse Hofen bis LRA.

Die FÖJler*innen der städtischen Umweltabteilung kartierten 2017 Nester im Gebiet Schreienesch, von wo Vergleichsdaten von 2004 vorliegen.
Die Ergebnisse dieser Kartierung finden Sie hier:https://www.friedrichshafen.de/buerger-stadt/planen-bauen-umwelt/umwelt-klimaschutz/naturschutz/mitschuetzen/  
2018 untersuchten sie das Gebiet zwischen Keplerstraße und Eugen-Charlottenstraße.

BUND-Kartierung 2019

BUND-Kartierung 2020